Lindauer Zeitung

Ein Leben für die Rap-Musik

Luisa Gruber - 12.10.2018

 

Der 20-jährige Lindauer Dario bringt ein deutsch-französisch-sprachiges Hip-Hop-Album heraus

 

Mit zwölf Jahren spielte der Lindauer in einer Schülerband Gitarre. Ein Jahr später lernte er auf einem Rap-Workshop in der Schweiz den Musiker „E.S.I.K.“ kennen und fand in dieser Musikrichtung „das, was ich auf irgendeine Art besonders gut konnte“. Von da an fuhr Dario fast  jedes Wochenende in die Schweiz, um mit „E.S.I.K.“ Musik zu machen.

 

Einen seiner ersten Auftritte hatte Dario im Club Vaudeville in Lindau - sein Vater stand damals in der letzten Reihe und erinnert sich noch heute daran, wie nervös er war. „Ich sah Dario am Rand stehen und dachte, die müssen die Bühne kleiner machen“ - doch dann begann der damals 13-Jährige zu rappen, und das Publikum ging sofort auf ihn ein.

 

Ob er einen Flüchtling nachts am Bahnhof trifft und ihn zu seiner Unterkunft fährt, oder aufdringlichen Fans begegnet: alle Erlebnisse, alle Dinge, die ihn gerade beschäftigen, verarbeitet Dario zu Raptexten - auch seine politische Meinung. Für ihn ist es selbstverständlich, sich klar zu positionieren, gegen Fremdenfeindlichkeit, für mehr Mitmenschlichkeit.

 

Rap-Vorbilder hat Dario keine, lieber lässt er sich inspirieren. Dafür zog Dario im Winter dieses Jahres nach Berlin, „dem Schmelztiegel von allen, die kreativ was machen wollen“. Doch der Start war holprig - mit 40 Grad Fieber fuhr der Lindauer an einem Januartag in sein neues Zuhause, die Straßen matschig, die Häuserfassaden grau. Doch davon ließ er sich nicht einschüchtern. In einem Song aus dieser Zeit rappt er „Winter in Berlin, ich flieg darüber weg“ - schon einige Wochen später lernte er durch eine Anzeige für einen Probenraum seinen aktuellen Produzenten kennen.